Montag, 22. Juli 2013

Warum wir DLDWomen brauchen - Ein paar nachträgliche Gedanken zur Innovationskonferenz mit Frauen-Fokus

Anfang vergangener Woche fand in München zum vierten Mal DLDWomen statt - der Frauen und weibliche Perspektiven in den Fokus rückende Spross von Burdas DLD-Innovationskonferenz-Reigen. (Streng genommen ein Ableger der schon länger etablierten Digitalkonferenz DLD, inhaltlich aber eher eine notwendige Erweiterung. Aber dazu komme ich später.)



Das Programm wie die Speaker und Gäste haben gezeigt, dass wir weiter gekommen sind in den letzten paar Jahren. Der Anteil von Frauen in hochrangigen Positionen unter den Speakern ist seit Beginn spürbar  angestiegen, das ist zumindest mein Eindruck. Einige der Reaktionen auf die Konferenz haben dagegen gut gezeigt, warum wir sie brauchen. 
 
 Ja, "wir". Da der Schreiber dieser Zeilen ein Mann ist, schließt das Männer mit ein.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Die Foto-App Rando als Flaschenpost - was passiert bei Sharing ohne Social?

Die Sozialisierung des Webs hatte schon fast epidemische Züge: Jeder flanschte Social Features an, keiner war mehr damit zufrieden, ein Bilder-Archiv, ein Bookmarking-Dienst oder sonstwas zu sein, alles muss schön viel Web 2.0 enthalten. Im Bereich der Foto- und Video-Apps galt es sowieso, Nutzern möglichst viele Optionen zum Teilen und Folgen und Vernetzen zu geben. Über die Folgen in Bezug auf Selbstdokumentation und Selbstdarstellung habe ich auch schon mal was geschrieben.

Das Digital-Studio Ustwo ging für ein Experiment einen anderen Weg und stellte sich die Frage: Was passiert eigentlich, wenn man eine "antisoziale" Photosharing App baut?

Das Ergebnis ist Rando. Eine App, in der aus Fotos gewissermaßen digitale Flaschenpost-Botschaften werden. Rando-Nutzer können Fotos schießen und diese verschicken. Sie wissen aber nicht, an wen. Nur wer ein Bild verschickt, erhält auch eines. Alles, was er dazu erfährt, ist die Region, aus der es stammt. Kein Name, kein Nutzer. Keine Profile, kein gezieltes Teilen, keine Follower. Nur der zufällige (Rando für Random) Austausch von Fotos, asynchron. 

Quelle: Rando Website.


Mit der Spielerei ging es Ustwo auch darum zu sehen, wie Nutzer reagieren. Würden Sie eine Plattform nutzen, auf der sich keinerlei Beziehung aufbauen lässt? Auf der alle Elemente der Selbstdarstellung fehlen, aber auch der gegenseitigen Incentivierung durch Likes, Faves und ähnliches? Würden Sie Fremden Bilder schenken, ohne die geringste Steuerungsmöglichkeit oder das kleinste Feedback?

Sonntag, 7. Juli 2013

Netzespresso: Wake up and hear the Coffee

Da bin ich wieder, nach urlaubs- und arbeitsbedingter Pause. Starten wir mit neuem Schwung und dazu passend mit etwas, das die Kreativität anregen soll: Kaffee. Der Grundtreibstoff für die meisten Medienmenschen (und nicht nur für Menschen aus diesem Branchensegment) löst biochemisch betrachtet die Bremsen im Hirn, wie es James Hamblin bei The Atlantic formuliert. 

(Als Reaktion auf den New-Yorker-Text How Caffeine Can Cramp Creativity im Übrigen, derartige Attacken kann man ja schließlich nicht unkommentiert lassen.)
(Ja, für intellektuell gehobene Medien wie den New Yorker oder The Atlantic ist sowas eine Grundsatzdebatte.)
Bild: Screenshot von Stoccos Clip Huge Coffee.


Jedenfalls: Das Erlebnis einer Tasse Kaffee ist zumeist ein im wesentlichen geschmackliches, auch noch ein olfaktorisches ("Wake up and smell the Coffee"). Der Tonkünstler Diego Stocco allerdings macht daraus ein audiovisuelles Happening. Als kleines Pausenprojekt hat er den Soundtrack zum Morgenkaffee produziert. 

So klingt eine Tasse Kaffee:



Diego Stocco - Huge Coffee from Diego Stocco on Vimeo.

Kaffee als multisensorisches Erlebnis. Eine Seite, von der man sein Heißgetränk sonst eher selten kennenlernt. Und ein gutes Beispiel dafür, was es mit offenen Augen und Ohren alles an Details um uns herum zu entdecken gibt.