Mittwoch, 25. Januar 2012

Von Lätta und Facebook-Marketing-Apps als Luftnummer

Halbgare Facebook-Werbeidee für Halbfettmargarine: Es ist sicher nicht so, dass Social-Media-Marketing, Aktionen via Facebook-Apps und ähnliche Ideen nur heiße Luft sind. Da lassen sich auch sehr gehaltvolle Konzepte umsetzen. Bei der Halbfettmargarinemarke Lätta hat man sich passenderweise aber gegen ein solches entschieden. Stattdessen wird die neue "Lätta & luftig" über eine Gewinnspiel-Mitmachaktion beworben, bei der die Facebook-Fans eine Heißluftballonfahrt gewinnen können. Dazu müssen sie – hier kommt der Teil, bei dem die hoch hinaus strebenden kreativen Hirne in eine schwere Wolkenfront gerieten – an einem Fotowettbewerb teilnehmen.


App starten, eigenen virtuellen Ballon abheben lassen und dann via Webcam und Foto-Tool bis zu fünf "Genussmomente" fotografieren, in denen man (vermutlich eher frau, nach der Pinnwand zu urteilen) in "ein leckeres, mit Lätta & luftig bestrichenes, virtuelles Brot" hineinbeißt, wie das Unternehmen verkündet.

Das virtuelle Brot mag nun in Sachen Fett- und Kalorienreduktion konkurrenzlos weit vorn liegen – es ist trotzdem eine Luftnummer. Genussmomente faken Testimonials in Spots, nicht die eigenen Facebook-Fans. Meine eigene Zielgruppe sollte das schon ein Stück weit empfinden – im Gegensatz zu den Testimonials will ich als Marke nämlich Geld von denen sehen, nicht umgekehrt.

Und in virtuelle Brote beißen, damit mein virtueller Ballon steigt – ja, das spielt alles auf luftige, lockere Leichtigkeit an. Damit Halbfettmargarine interaktiv auf Facebook hypen zu wollen, zeugt trotzdem von einem Brainstorming, bei dem der Blutzucker zu weit unten war. Das ist sinnfrei und verbranntes Geld – was zugegebenermaßen auch zum Erzeugen von Aufwind fürs Ballon fliegen lassen dienen kann.

Aber eine nachhaltige Interaktion mit der Zielgruppe und Bindung derselben sieht anders aus.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen